HEF AgriScience Symposium: Alternative und innovative Landnutzungssysteme
Agroforst & Biodiversität,
Klimawandel,
Termin
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Zum 15. Mal lud das Hans Eisenmann-Forum (HEF) der Technischen Universität München (TUM) am 7. und 8. Oktober 2024 zum agrarwissenschaftlichen Symposium ein. In diesem Jahr diskutierten über 100 Teilnehmende aus Wissenschaft, Landwirtschaft und Industrie über alternative Landnutzungssysteme landwirtschaftlicher Flächen.
Neben Vorträgen und Diskussionen wurde das Event auch für Networking genutzt.
Geleitet wurde das Symposium von Claudia Luksch (Geschäftsführerin HEF), Prof. Dr. Senthold Asseng (Wissenschaftlicher Direktor HEF) und Petra Bindl (Moderatorin; v.r.n.l.).
Zum Abschluss des ersten Tages wurde der Sieger des Start-Up-Pitch-Events Karevo gekürt.
(v.l.n.r.: Prof. Dr. Senthold Asseng (Wissenschaftlicher Direktor HEF), Benedikt Keßler (Karevo), Claudia Luksch (Geschäftsführerin HEF), Dr. Roman Werner (TUM Venture Labs))
Interaktiv: nach jedem Vortrag diskutierten Teilnehmende und Vortragende zu den Inhalten.
(v.r.n.l.; Dr. Philippe Hinsinger (INRAE), Dr. Felix Herzog (Agroscope), Petra Bindl)
Dr. Marie Gosme (INRAE) stellt das Projekt DigitAF zur Unterstützung der Agroforstwirtschaft in Europa vor.
Die Vortragenden des ersten Tages (v.l.n.r.):
Vordere Reihe: Claudia Luksch (Geschäftsführerin HEF), Dr. Adrian Renner (feld.energy), Prof. Dr. Klaus Müller (ZALF), Prof. Dr. Miranda Schreurs (TUM), Prof. Dr. Heinz Bernhardt (TUM), Prof. Dr. Senthold Asseng (Wissenschaftlicher Direktor HEF)
Hintere Reihe: Prof. Dr. Thomas Hamacher (TUM), Malte Stöppler (TUM), Prof. Dr. Bernhard Bauer (HSWT)
Die Vortragenden des zweiten Tages (vl.n.r.):
Dr. Philippe Hinsinger, (INRAE), Dr. Marie Gosme (INRAE), Prof. Dr. Eike Lüdeling (University of Bonn), Dr. Felix Herzog (Agroscope), Alma Thiesmeier (ZALF), Prof. Dr. Thomas Knoke (TUM), Elisa Ramil Brick (Heriot-Watt University Edinburgh), Prof. Dr. Bohdan Lojka (Czech University of Life Science Prague)
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Erneuerbare Energien, Biodiversität, Nachhaltigkeit – vor diesen Herausforderungen steht die globale Gemeinschaft, und so auch die Landwirtschaft. Thema des diesjährigen Symposiums waren alternative Landnutzungssysteme, die es Landwirten ermöglicht, diesen Herausforderungen auf lokaler und globaler Ebene zu begegnen und einen Mehrwert auch für den eigenen Betrieb zu schaffen.
Erneuerbare Energien und Lebensmittel: Agri-PV
Landwirtschaftliche Fläche doppelt nutzen – das ist die Grundlage der Agriphotovoltaik (Agri-PV). Neben der Nahrungsmittelproduktion wird auf derselben Fläche erneuerbarer Strom über Photovoltaikanlagen erzeugt. Dadurch können landwirtschaftliche Betriebe diversifizierte Einnahmequellen generieren und in Zukunft auch eigene E-Mobilität in der Landwirtschaft auf kurzem Wege selbst beladen. Durch Anlegen von artenvielfältigen Grünstreifen unter den Agri-PV-Anlagen kann außerdem die Biodiversität unterstützt werden. Über den Betrieb hinaus erlaubt Agri-PV eine nachhaltige, resiliente und effiziente Energieproduktion für das lokale Energienetz.
Durch Agroforstwirtschaft Biodiversität steigern und landwirtschaftliche Kosten reduzieren
Am zweiten Tag des Symposiums wurden die Chancen und Herausforderungen der Agroforstwirtschaft, der Kombination von Gehölz- und Ackerkulturen auf landwirtschaftlichen Flächen, diskutiert. Durch die Kombination verschiedener Flächentypen werden Biodiversität, Bodenqualität und Wasserhaushalt der Fläche gefördert, was wiederum die Bodengesundheit, klimatische Resilienz und der Produktivität der Flächen steigern kann. Dieses Zusammenspiel führt zu einem optimierten Nutzen des ökologischen und ökonomischen Potenzials der landwirtschaftlichen Fläche.
Experten internationaler Institutionen stellten vergangene Erfahrungen, aktuelle Forschung und zukünftige Szenarien der Agroforstwirtschaft dar. Insbesondere wurden die aktuellen Hürden in der verwehrten Praxis der Agroforstwirtschaft aufgezeigt.
Start-Ups in der Agrarwissenschaft und -wirtschaft
Im Pitch Event in Kooperation mit TUM FACIT und den TUM Venture Labs wurde Karevo zum Abschluss des ersten Symposium-Tages als Sieger gekürt. Das Team von Karevo hat ein vollautomatisches Nachrüstverfahren zur Erkennung und Sortierung von Kartoffelschäden entwickelt. Dadurch sollen Arbeitsstunden und Kosten bei erhöhter Präzision erreicht werden. Durchsetzen konnte sich das Projekt gegen folgende weitere Pitches:
Der TADUS Traktor ist ein batterieelektrischer Traktor, der für verschiedenste landwirtschaftliche Arbeiten auf dem Feld genutzt werden kann.
Reverion hat ein containerbasiertes System entwickelt, dass ihre Mission der kohlenstoffnegativen Stromerzeugung für landwirtschaftliche Betriebe und Industrie zugänglich macht.
Das Start-Up Feldwerke unterstützt landwirtschaftliche Betriebe in der Etablierung erneuerbarer Energien auf ihren Flächen.
In Deutschland wird etwa die Hälfte der verfügbaren Fläche für Landwirtschaft genutzt. Landwirtschaftliche Flächen sind somit eine zentrale Stellschraube, um die ökologischen und ökonomischen Herausforderungen unserer Zeit zu adressieren. Das HEF hat als interdisziplinäre Schnittstelle innerhalb der Agrarwissenschaften einen besonderen Stellenwert im integrativen Ansatz zur Lösung dieser Herausforderungen. Die Vortragenden des diesjährigen Symposiums haben neue Ansätze zur multifunktionalen Landnutzung gezeigt und so konnte das HEF der internationalen landwirtschaftlichen Gemeinschaft eine Möglichkeit zum Wissensaustausch, Networken und Diskutieren gegeben.