Wo die TUM auf der Agritechnica vertreten ist:
- TUM-Stand: Halle 24, Stand E14
- TUM Venture Labs FAB: Halle 21, agrifood start up
- FieldDataSync-Auszeichnung: am Mittwoch, den 12. November
- DigiMan Projektvorstellung: Expert Stage am Dienstag, den 11. November mit Martin Mittermayer
- LiveSen-Projekt: Halle 21
TUM@Agritechnica 2025
Auszeichnungen, Forschung, Campus |

Die weltweit größte Messe zu Landtechnik findet alle zwei Jahre in Hannover statt. In diesem Jahr wurde die TUM repräsentiert durch die Lehrstühle von Prof. Heinz Bernhardt und Prof. Timo Oksanen, das Hans Eisenmann-Forum und die TUM School of Life Sciences.
Neue Ideen und Projekte am Stand
Ein kleiner Traktor auf einem bunten „Feld“ steht ganz vorne mit am Stand. Viele Besuchende schauen kurz verdutzt, dann folgt die Erklärung: „Die bunten Felder symbolisieren verschiedene Testparzellen.“, sagt Marcel Moll vom Lehrstuhl für Agrarmechatronik. „Der Präzisionsstreuer legt die Parzellen an, vermisst sie und ermittelt die optimierte Stickstoffdüngergabe.“ Damit soll die Brücke von Parzellentests an Forschungseinrichtungen in die landwirtschaftliche Praxis geschlagen werden. Das Exponat repräsentiert die Arbeit am Projekt ecoSchemeN. Im Projekt wird an der gezielten Düngung auf heterogenen Feldern geforscht. Mit Präzisionsmaschinen, hier repräsentiert durch den kleinen Präzisionsstreuer, ist eine teilflächenspezifische und hochpräzise Düngung skalierbar.
Julius Wendling vom Lehrstuhl für Agrarsystemtechnik präsentiert das Projekt seiner Doktorarbeit. Ein Exponat zeigt eine metallene Oberfläche, bei der aus kleinen Löchern Luft strömt. Die auf der Oberfläche liegende Plexiglasscheibe schwebt dadurch ganz leicht – und bewegt sich beinahe reibungslos über das Metall. Das soll auch bei Pflügen umgesetzt werden, denn: „Die Feld-Bearbeitung mit Pflügen braucht enorme Energie und verursacht so sehr hohe CO2-Emissionen. Hier bewegt sich Festkörper auf Festkörper – energetisch sehr ungünstig, wir haben Verluste von bis zu 40%.“. Die Idee ist daher, hier durch die Luftströme aus kleinen Löchern die Reibung zu minimieren, so wie beim Exponat.
KI in Lehre, Forschung und Beratung – Expert Stage von TUM, HSWT und LfL
Einen geschlossenen Auftritt legen die TUM, HSWT und LfL nicht nur am Stand, sondern auch bei einer gemeinsamen Podiumsdiskussion hin. Nach einführenden Impulsen von Prof. Patrick Noack von der HSWT, sowie von Prof. Heinz Bernhardt und Prof. Julia Steinhoff-Wagner von der TUM diskutiert das Podium zu KI in Lehre, Forschung und Beratung in den Agrarwissenschaften. Gemeinsam mit Prof. Jonas Groß von der HSWT, David Stäblein von der LfL und dem Publikum kommen viele Fragen auf: wie ist KI in der Forschung und Lehre vertreten? Was sind aktuelle Fragen, die sich hier gestellt werden? Wie weit sind wir im Transfer von der Forschung in die Praxis?
Lehre und Forschung: Keine Angst haben – aber auch kein Vertrauen
Ein gewissenhafter Umgang ohne Angst – das sollen Studierenden vermittelt werden. Viele Studierende bewegen sich auf zwei Seiten der Extreme: einige nutzen KI gar nicht, andere schreiben komplette Arbeiten mit KI-Anwendungen. Irgendwo in der Mitte liege aber der zukunftsfähige Weg. „Die KI muss als Werkzeug, nicht als Ersatz für menschlichen Input genutzt werden“, sagt Prof. Heinz Bernhardt. „Die Studierenden müssen beides lernen: einen guten Umgang mit den verschiedenen Anwendungen, und die kritische Auseinandersetzung mit den Ergebnissen“, stimmt auch Prof. Jonas Groß ihm zu.
Beratung und Anwendung: Komplexe Umsetzung
In der landwirtschaftlichen Praxis stellen sich bei der Anwendung von KI noch andere Fragen: wie können die Anwendungen betriebs- und landesübergreifend genutzt werden? Wie zuverlässig sind die Daten? Kann ich mich auf die Ergebnisse verlassen?
Ein Schweizer Landwirt aus dem Publikum berichtet, dass er ein System aus Deutschland nicht nutzen konnte. Prof. Dr. Patrick Noack und Prof. Dr. Heinz Bernhardt erklären, wieso: „Wenn die KI nicht mit den passenden Daten in der Schweiz trainiert wurde, kann sie dazu auch keine Aussagen treffen. Dazu kommen Unterschiede in Benennung und Regulation. „Der Begriff ‚Pflanzenbau‘ umfasst in der Schweiz ganz andere Dinge als in Deutschland – die genaue Definition ist der KI schwer zu erklären.“, sagt Prof. Bernhardt. Auch sind verschiedene Dünger oder Düngemengen erlaubt, das alles muss man auch der KI spezifisch „beibringen“.
David Stäblein von der LfL antwortet auch auf eine Anfrage aus dem Publikum: „An der LfL erarbeiten wir aktuell verschiedene Anwendungsfälle, um landwirtschaftlichen Betrieben noch besser unterstützen zu können.“
FieldDataSync gewinnt
Das Projekt FieldDataSync vom Lehrstuhl für Agrarmechatronik wird in diesem Jahr als DLG-Agrifuture Concept Winner 2025 gekürt. Im Projekt wird eine herstellerunabhängige, drahtlose Kommunikation zwischen verschiedenen Landmaschinen erforscht. Im Projektverbund sind die TUM, die HTW Saar und verschiedene Industriepartner beteiligt. Am Stand zeigen die Vertretenden des Lehrstuhls Einblicke in das Projekt.



