Digitale Technologien für Klimaschutz in der Landwirtschaft
Forschung |

(Martin Mittermayer/TUM)
Das Verbundprojekt umfasst sowohl die Praxiserprobung als auch die Weiterentwicklung digitaler Humus- und Nährstoffmanagementsysteme. Ziel des digiMan-Projekts ist die Entwicklung eines praxistauglichen Managementsystems, das dazu beitragen soll, Nitratverluste und Lachgasemissionen zu reduzieren, den Humusaufbau zu unterstützen und somit die Stickstoffeffizienz im Pflanzenbau zu steigern. Die Ergebnisse des Projekts sollen somit langfristig die Klima- und Umweltbelastungen durch die Landwirtschaft verringern, während die Ertragsfähigkeit erhalten bleibt.
Der Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf der Validierung der digitalen Technologien auf Grundlage von Felddaten. Am Versuchsbetrieb der TUM in Thalhausen, drei weiteren Zukunfts- und Demonstrationsbetrieben sowie an zwanzig Landwirtschaftsbetrieben werden beispielsweise Satellitendaten zur Bodenbeschaffung durch Messungen am Boden überprüft, um die Robustheit und Qualität der Daten zu sichern.
Hochauflösende und präzise Datenerhebung
Das digiMan-Projekt zeichnet sich dabei insbesondere durch die Verknüpfung verschiedener Analysedaten in einem Managementsystem aus. Räumlich hochauflösende Bodendaten werden mit Sensor- und Satellitendaten kombiniert und mit Management- und Prozessdaten verknüpft. Diese Kombination ermöglicht die Anwendung des Systems in landwirtschaftlichen Betrieben als auch in der Agrarberatung und an Forschungsinstituten.
Die Projektleitung liegt bei Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen (Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme). Die beteiligten Forschenden der TUM übernehmen unter anderem satellitengestützte Aufgabenbereiche innerhalb des Projekts, wie die Modellierung der Ertragspotenziale sowie der teilflächenspezifischen Stickstoffbilanzierung und -düngung.
Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms „Klimaschutz in der Landwirtschaft“ mit einer Summe von etwa 1,8 Millionen Euro unterstützt. Für die Bereitstellung der Technologien werden außerdem Mittel aus einer Förderung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingesetzt.