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Vielfalt des Pflanzenbaus: Auf Fachexkursion mit Prof. Hülsbergen
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Schüler, Studierende, Mitarbeitende, Forschende: am Dienstagmorgen ist es voll in der Liesel-Beckmann-Straße als die Busse alle Gäste abholen. 40 Teilnehmende von der TUM sowie 40 weitere Schülerinnen und Schüler treffen sich, um mehr zur Forschung im Pflanzenbau zu lernen.
Gase messen und hoch über dem Feld fliegen
Zunächst geht es nach Pettenbrunn, hier finden Versuche zur räumlichen Variabilität von Böden, Pflanzenbeständen und Lachgasflüssen statt. Die Drohne fliegt über die Gruppe als Martin Mittermayer, Mitarbeiter des Lehrstuhls, das Projekt erklärt: „Wir wollen hier ein Managementsystem entwickeln, in dem Bodendaten, Sensor- und Satellitendaten und Managementdaten verknüpft werden. Auf dem Feld validieren wir die Werte der digitalen Technologien mit Ground-Truth-Daten – und sichern so die Korrektheit der Daten.“
Pflanzenkohle und Leguminosen
In Thalhausen geht es weiter im Boden. Hier finden Versuche zum Einfluss von Pflanzenkohle auf die Bodenbeschaffenheit und Erträge statt. Dabei kommen verschiedene Arten von Pflanzenkohle zum Einsatz. Sie sind verschieden porös und sollen so im Boden andere Eigenschaften aufweisen wie z.B. Wasser speichern, Emissionen reduzieren und Weiteres.
Emanuel Jaufmann überrascht die Gäste: in den ersten Jahren mit der Nutzung von Pflanzenkohle steigen die Ammoniakemissionen, so der Forscher. Aber: „Wir haben hier einen langjährigen Versuch und beobachten, wie sich das in den kommenden Jahren entwickelt. Ergebnisse aus anderen Regionen zeigen, dass sich das ändert, wenn die Pflanzenkohle über Jahre integriert ist.“
Dauerfeldexperiment konventionelle und ökologische Anbausysteme
In Viehhausen zeigen die Forschenden die Dauerfeldversuche zum Vergleich konventioneller und ökologischer Anbausysteme. Den Gästen fallen die Unterschiede direkt mit bloßem Auge auf.
Ein Student berichtet: „Die Exkursion ist eine einmalige Möglichkeit, sich die Versuche vor Ort anzusehen, sonst hört man davon nur im Hörsaal.“ Er ist mittlerweile schon im Master-Studium, denn während des Bachelors fand die Exkursion aufgrund von Corona nicht statt. Auch deshalb sind dieses Jahr so viele Studierende dabei.
Agroforst- und Düngesysteme in Roggenstein
In Roggenstein holt ein Traktor die Gäste ab und fährt sie mitten in den Versuch zu Agroforstsystemen. Im Experiment werden Gehölz- und landwirtschaftlich genutzte Streifen auf einer Fläche angelegt. So sind diese manchmal abwechselnd, manchmal gruppiert nebeneinander angeordnet. Damit soll die Biodiversität gefördert, aber auch die Resilienz der landwirtschaftlichen Betriebe mit diesem System verbessert werden.
Neben den Versuchen zu Agroforstsystemen führen die Forschenden in Roggenstein auch Versuche zu Pflanzenkohle und verschiedenen Düngestufen durch. An Wintergerste, Silomais und Winterweizen werden hier Düngungen nach der DüV und mit Sensorsystemen verglichen.
