Projektstart zur Thermoregulation bei neugeborenen Kälbern
Forschung |
Kurz nach der Geburt eines Kalbs sind die eigenen Energiereserven begrenzt und starke Schwankungen der Körpertemperatur spiegeln sich in langfristigen Beeinträchtigungen wider. Landwirtinnen und Landwirte gehen für die Unterstützung der Thermoregulation unterschiedlich vor. Beispielsweise lassen sie die Mutterkuh das Kalb trocken lecken, nutzen eine Kälberdecke oder reiben es mit Stroh ab. Im TreK-Projekt vergleicht das Team deshalb die Maßnahmen, um eine wissenschaftlich fundierte Empfehlung zu entwickeln.
Zu Beginn des Projekts werden durch eine Umfrage in mindestens 150 landwirtschaftlichen Betrieben die gängigsten Methoden der Thermoregulation bei Kälbern identifiziert. Diese werden anschließend unter kontrollierten Bedingungen bei etwa 50 Kälbern unter anderem auf dem Bayerischen Staatsgut Grub und dem TUM Versuchsbetrieb Veitshof untersucht. Durch engmaschige Messungen der Futteraufnahme, des Wachstums, des Verhaltens und der Keimflora auf der Haut in den ersten 14 Tagen nach der Geburt werden die Auswirkungen der verschiedenen Maßnahmen auf das Wohlergeben und die Gesundheit der Kälber verglichen.
Die Ergebnisse des TreK-Projekts sollen die Grundlage für datenbasierte Ratschläge für die landwirtschaftliche Praxis schaffen. Damit sollen Landwirtinnen und Landwirte besser entscheiden können, welche Maßnahmen zur Thermoregulation am besten geeignet sind. Prof. Julia Steinhoff-Wagner, Leiterin der Professur für Tierernährung und Metabolismus an der TUM, betont: „Insbesondere mit den zunehmend extremen und variablen Wetterbedingungen im Zuge des Klimawandels brauchen wir eine Datengrundlage, um die neugeborenen Kälber in den ersten Stunden optimal zu unterstützen.“
Das TreK-Projekt wird von Forschenden der TUM in Zusammenarbeit mit Projektpartnern der Bayerischen Staatsgüter (BaySG), der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) durchgeführt.
Weitere Informationen
- Professur für Tierernährung und Metabolismus
- Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus.