Peter Schad, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Lehrstuhls für Bodenkunde, erhielt die Ehrung für sein langjähriges Engagement für das internationale Bodenklassifikationssystem „World Reference Base for Soil Resources“ (WRB). Anhand eines Bodenklassifikationssystems kann man sich einen schnellen Überblick zu Böden verschaffen. „Das funktioniert wie bei taxonomischen Bezeichnungen in der Tier- und Pflanzenwelt“, erklärt Peter Schad, „wir hören einen Namen und haben ein Bild vor Augen, um was es sich handelt.“.
Das internationale Bodenklassifikationssystem
Die meisten Industriestaaten mit langjähriger bodenkundlicher Tradition besitzen ein nationales Bodenklassifikationssystem, das aber in der Regel nur in den Klimazonen des betreffenden Landes angewandt werden kann. Die meisten Staaten des Globalen Südens haben hingegen kein eigenes Klassifikationssystem. Diese Situation machte ein weltweit anwendbares internationales System erforderlich, das erstmals 1998 vorgestellt wurde. „Mit der WRB haben wir jetzt eine internationale Grundlage für die Bodenklassifikation“, betont Peter Schad.
Von 2010 bis 2022 war Peter Schad Vorsitzender der internationalen Arbeitsgruppe, die für die Weiterentwicklung des Systems zuständig ist. Unter seiner Leitung entstanden die dritte und vierte Auflage. Diese brachten wesentliche Verbesserungen des Systems und in der Folge einen Durchbruch bei dessen weltweiter Akzeptanz. Ferner trug er durch zahlreiche internationale Geländeworkshops und Lehrveranstaltungen maßgeblich zur praktischen Anwendung des Systems bei.
Die IUSS vertritt weltweit etwa 60.000 Mitglieder. Alle vier Jahre wählt das IUSS Council etwa zehn neue Ehrenmitglieder, dieses Jahr sogar nur acht. In der 100-jährigen Geschichte der IUSS stammen jetzt zwölf Ehrenmitglieder aus Deutschland. Das erste war Emil Ramann, nach dem auf dem TUM Campus in Freising die Emil-Ramann-Str. benannt ist.